Wir haben im Artikel „Einleitung zur Konfliktbehandlung im Unternehmen“ gesehen, dass Selbstbehauptung als die ideale Haltung in einer schwierigen und/oder Konfliktsituation definiert wird, wobei man die eigenen Bedürfnisse und Erwartungen ausdrückt, und dabei die Bedürfnisse und Erwartungen der anderen in Betracht zieht.
Die Beobachtung von alltäglichen Kommunkationssituationen zeigt jedoch, dass Interpretationsfehler häufiger vorkommen als die Anwendung von aktivem Zuhören und Reformulierung. Man kann zum Beispiel sagen, dass die Kommunikation orientiert wird, wenn der Sender eine Frage stellt und dabei zuvor das Interesse für eine gewisse Antwort zeigt. Jemandem zu sagen „ich habe Ihnen dieses Kunstbuch geschenkt, da ich annehme, dass Sie die Skulptur der italienischen Renaissance lieben“, bewirkt eine zwangsläufige Antwort… Diese Orientierung der Kommunikation orientiert und erzwingt eine Antwort, die keine Information bringt. Diese Art Kommunikationsfehler kann zudem als Gewaltanwendung empfunden werden, wenn sie sich wiederholt.
Andere Ausflüchte lauern auf die Kommunikation. Die Monopolisierung der Redezeit oder das andere Extrem, ein hartnäckiges Schweigen beeinträchtigen zukünftige Vereinbarungen. Die Manipulation der Informationen, ein Mangel an wesentlichen Elementen, eine Anhäufung von zugefügten Details oder eine semantische Unangepasstheit sind weitere Beispiele von Kommunikationsfehlern, die der Qualität des Austauschs drohen. Dazu wird die Kommunikation dauernd durch den allgemeinen Lärm gefährdet, in dem so viele Austäusche stattfinden.
Diese verschiedenen Arten von Kommunikationsfehlern erleben wir täglich sowohl am Arbeitsplatz wie auch in unserem Sozial- und Familienleben… und nicht nur die Anderen haben Schuld daran!
Der Artikel „Gesprächsführungstechniken zur Behandlung von Konflikten“ stellt Ihnen ein paar Techniken vor, die bei der Anwendung der Prinzipien der Selbstbehauptung in schwierigen Situationen helfen können.