Betriebliches Coaching: die Entwicklung eines personalisierten beruflichen Projekts

Die Methodik des MPC™ Coaching-Prozesses

Die Methodik des MPC™ Coaching-Prozesses (Abbildung) beinhaltet unterschiedliche Phasen, die unterstehend erläutert werden.

Bestandsaufnahme von seiten des Gecoachten

Diese erste Phase soll den Gecoachten erlauben, seine Träume, Bedürfnisse, Stärken und Schwächen aufzulisten, ob auf persönlicher oder auf beruflicher Ebene. Es handelt sich darum, die zwei folgenden Bilanzen zu erstellen:

1. Eine persönliche Bilanz, die folgendes umfasst:

  • Die Kenntnis seiner Werte
  • Die Beschreibung dessen, was ein ausgeglichenes Leben sein kann (dies ist sehr individuell und kann von der einen zur anderen Person variieren)
  • Die Bewertung von dem, was auf positive Art und Weise zu diesem Gleichgewicht beiträgt
  • Die Bewertung von dem, was das Erreichen dieses Gleichgewichts verhindert, sowie das Stressniveau der Person

2. Eine berufliche Bilanz, die folgendes umfasst:

  • Die Bestimmung der idealen beruflichen Mission, die mit dem Vorausgegangenen übereinstimmt und den menschlichen Faktor integriert
  • Eine Bewertung der beruflichen Kompetenzen (das ganze Wissen und Können)
  • Eine Bewertung des persönlichen beruflichen Potentials (Fähigkeiten zu managen, zu kommunizieren, in einer Gruppe zu arbeiten,  zu entscheiden, Risiken zu übernehmen, zu strukturieren…)

Zu diesem Punkt ist es unerlässlich, jegliche persönliche Blockierungsfaktoren zu erkennen, die die Erfüllung der beruflichen Mission belasten könnten. Diese Faktoren können z.B. folgende sein:

  • Eine übertriebene Selbstbehauptung, die an Herrschsucht grenzen kann, Selbstgefälligkeit oder zu wenig zuhören
  • Eine zu starke Erregbarkeit
  • Ein Nachlassen beim Zuhören
  • Ein zu starkes Niveau der Selbständigkeit (d.h. Individualismus)
  • Ein ungenügender Abstand gegenüber den Ereignissen
  • Ein Fehlen an einer Gesamtsicht
  • Eine Schwierigkeit, Entscheidungen zu treffen

Bestandsaufnahme des Projektstandes

Die berufliche Tätigkeit des Gecoachten wird als Projekt behandelt, egal welche Organisation und Kultur daran gebunden sind. Bei dieser Bestandsaufnahme gilt es, folgendes zu identifizieren:

  • die Kunden mit ihren Erwartungen
  • die Partner, die an der Realisierung des Projekts teilnehmen
  • alle (technischen und menschlichen) Faktoren, die die Durchführung des Projekts begünstigen
  • alle (technischen und menschlichen) Begrenzungen, die den Ablauf des Projekts behindern könnten

Ziel dieser Analyse ist, die berufliche Situation so sachlich wie möglich sowohl auf technischer, wie auch menschlicher Ebene zu strukturieren.

Klarstellung der Mission des Projekts

Zu diesem Punkt muss der Gecoachte die Mission seines Projekts klar stellen. Es handelt sich auch darum, sein Ideal und seine Werte insofern wie möglich in diese Mission zu übertragen.

Die Mission des Projekts wird oft auf den drei folgenden Pfeilern aufgebaut:

  1. die Positionierung des Projekts gegenüber der Organisation (Identität, Strategie, Kultur)
  2. die Beschreibung der beruflichen (und sogar vielleicht technischen) Tätigkeiten
  3. die Integration des Humanfaktors, sowohl extern (Kunden), als auch intern (Projektteam, Mitarbeiter).

Die menschlichen sowie identitätsbezogene Aspekte der Mission werden zu oft außer Acht gelassen. Dies beinhaltet das Risiko, den  Gecoachten auf die Rolle des Projektleiters eines beruflichen Projekts zu reduzieren. Es ist sehr wichtig, dass er seine Positionierung innerhalb des Unternehmens und der mit seinem Projekt eng verbundenen menschenbezogenen Prozesse (Abbildung) klar stellt.

Ziele und Aktivitätsflut

Hier werden die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele bearbeitet, die die Verwirklichung des Projekts erlauben werden. Diese Ziele sind oft ziemlich unklar formuliert. Das, was oft fehlt, sind menschenbezogene Ziele (z.B. die Entwicklung der Kundenverhältnisse, die Entwicklung der Kompetenzen des Projektteams…).

Diese Ziele werden dann in Aktivitätsfluten umgesetzt. Es handelt sich hier darum, die Tätigkeiten, die die Verwirklichung der Ziele erlauben werden, in globalen Prozesse einzuordnen. So bekommt man eine globale Vision der Flute und der respektiven Positionierungen der verschiedenen Teilnehmer oder Partner, die einen Einfluss auf den Lauf des Projekts ausüben können.

Solche Informationen sind oft schon vorhanden, da viele große Unternehmen einen Reengineering-Prozess erlebt haben.

Mittel und Strukturen

Hier werden alle Mittel zusammengestellt, die die Erfüllung der Mission des Projekts erlauben. Sie kommen aus zwei Bereichen:

1. Die technischen Mittel. Man kann herausheben:

  • Arbeitsmittel
  • berufliche Informationen
  • Infrastruktur…

2. Die humanen Mittel können sein:

  • Kundenbetreuung
  • Projektmarketing
  • Kommunikation über ein Projekt
  • Führung des Projektteams…

Das Management des Projektteams ist ein wesentlicher Bestandteil des Coaching-Prozesses. Es setzt folgendes voraus:

  • Die Kohäsion des Teams und dessen Zustimmung zur Mission
  • Die Bestimmung der Rollen der einen und anderen
  • Die Aneignung ihrer respektiven Rollen durch die Partner
  • Die Entwicklung von internen sowie externen Kommunikationsprozessen
  • Die Behandlung jeglicher zwischenmenschlicher Spannung unter Partnern

Was die Struktur betrifft, besteht sie darin, die Rolle eines jeden auf klare und durchsichtige Art und Weise zu formalisieren. Diese Annäherung begünstigt die Verstärkung der Delegierung und das Erwerben einer strukturierten globalen Vision.

Aktionsplan

Der Aktionsplan zielt auf die Konkretisierung der Mission ab. Wenn diese Etappe nicht durchgeführt wird nützt Coaching nichts. Es ist tatsächlich unbedingt notwendig, dass der Coaching-Prozess rasch auf konkrete Handlungen hinausläuft.

Dieser Plan besteht aus zwei Teilen:

  1. ein persönlicher Aktionsplan (Beispiel)
  2. ein Aktionsplan fürs Projekt (Beispiel)
1. Persönlicher Aktionsplan

Der persönliche Aktionsplan zielt darauf ab, die Lebensausgeglichenheit des Gecoachten zu verstärken. Er stützt sich auf Hobbys, sowie die Korrektur von Schwächen, die für den Gecoachten als bedeutend erscheinen, ob in Bezug auf das Projekt oder für ihn als Person. Hier sind einige Beispiele von Schwachpunkten, die in diesem Zusammenhang bearbeitet werden können:

  • Spannungen und unterschwellige Konflikte behandeln
  • Entwicklung einer globalen Vision seiner beruflichen Tätigkeit
  • Neue Stressmanagement Tools und Techniken erwerben
  • Aufgeben, perfekt sein zu wollen, und es von Anderen zu verlangen
  • Sich nicht mehr in die Rolle des Opfers versetzen
  • Sein berufliches Leben gegenüber seinem Privatleben neu positionieren

Gleichzeitig wird der Gecoachte während der Woche Tätigkeiten einplanen, die ihm Vergnügen bereiten und die zu seiner Lebensausgeglichenheit beitragen. Das durch diese persönliche Arbeit angestrebte Ziel ist:

  • Die Aufwertung des persönlichen sowie beruflichen Wohlbefindens
  • Die Entwicklung von „Gewinner-Gewinner“ Beziehungen
  • Die Förderung der Kreativität
  • Die Förderung der Autonomie (Begriff von „Empowerment“)
  • Die Verstärkung des Unternehmensgeistes, der Risikobereitschaft, usw.

All diesen Ziele sind nur erreichbar unter der Bedingung, dass eine tiefgründige Motivation besteht; ohne diese Voraussetzung kann der Coach nichts machen. Letztendlich besteht das Endziel des Coaching darin, Handelnder (und nicht mehr Opfer) des Wandels zu sein!

2. Aktionsplan des Projekts

Mit dem Aktionsplan kommen wir zur letzten Phase bei der Organisation des Projekts. Dieser wird zum Haupttool bei der Führung des Projekts, das die Mission, die Ziele, die respektiven Rollen der Teilnehmer und die verwendeten Mitteln verbindet. Der Aktionsplan wird erlauben, eine Zeitplanung einzuführen, die die zu beachtenden Fristen (Deadlines) miteinbezieht. Der Projektleiter kann mithilfe dieses Plans den Fortgang des Projekts beurteilen. Er hat auch die Möglichkeit, Indikatoren zur Kontrolle und zur Weiterverfolgung des Projekts hinzuzufügen.

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