Einleitung zum Konfliktmanagement: Definition der „rücksichtsvollen Selbstbehauptung“

Im beruflichen Umfeld lassen uns die menschlichen Beziehungen eine oft ungewisse, widersprüchliche und konfliktgeladene Welt betreten. Jedermann verteidigt seine Interessen; was die Einen in gutem Glauben machen wird von den Anderen als böse Absicht empfunden.

Zudem ist Harmonie innerhalb eines Unternehmens kein natürlicher Zustand. Sie ist übrigens auch nicht wünschenswert, denn sie kann zu Konformismus und einem Mangel an Innovation führen. Ein gewisses Mass an Konflikten ist deshalb notwendig, um die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens zu sichern.

DEFINITION DER RÜCKSICHTSVOLLEN SELBSTBEHAUPTUNG

Der Begriff „rücksichtsvolle Selbstbehauptung“ entspricht einer idealen Haltung in schwierigen und/oder Konfliktsituation. Er besteht darin, seine Ziele klar auszudrücken und gleichzeitig zu akzeptieren, auch widersprochen zu werden und Kompromisse zu erarbeiten. Rücksichtsvolle (oder „balancierte“) Selbstbehauptung entspricht also der Kunst, seine Gefühle, seine Ideen, seine Rechte und seine Bedürfnisse auszudrücken und doch die Anderen zu respektieren, indem deren eigene Wünsche und Interessen berücksichtigt werden.

Rücksichtsvolle Selbstbehauptung soll also demnach erlauben, eine Uneinigkeit oder eine Kritik auszudrücken, jemandem „nein“ zu sagen oder einen Manipulationsversuch abzuwehren, ohne dadurch die Beziehung notwendigerweise abzubrechen.

Kurz gesagt, sollte man so oft wie möglich versuchen, das Vertrauen ins Spiel zu bringen. Wir werden im Artikel „Die grundsätzlichen Verhaltensarten in Konfliktsituationen (Konfliktverhalten)“ sehen, dass dies wohl nicht die einzige Art und Weise ist, schwierige Situationen anzugehen!