Gesprächsführungstechniken: die Definition des aktiven Zuhörens nach Carl Rogers

Aktives Zuhören ist eine Gesprächsführungstechnik, die darin besteht die Befragung und Reformulierung zu benutzen, um die Aussage des Gesprächspartners am besten zu verstehen und es ihm zu beweisen. Sie wurde vom amerikanischen Psychologen Carl Rogers entwickelt, dem Initiator der nicht direktiven GesprächsführungDiese Annäherung zeichnet sich durch den Ausdruck von Respekt und warmherzigem Vertrauen dem Gesprächspartner gegenüber aus, damit er seine defensive Haltung aufgibt und sich frei ausdrückt.

Für Rogers ist der emotionale Inhalt einer Situation wichtiger als der intellektuelle. Die Aufmerksamkeit soll auf die Seite des „Herzens“ und nicht der „Vernunft“ gerichtet sein. Nach Rogers, welche Technik auch angewandt wird nützt nichts, wenn der „Zuhörer“ nicht eine Haltung der Authentizität und des Verständnisses an den Tag legt. Zudem soll er auch nicht versuchen zu interpretieren und/oder zu urteilen.

Rogers nach beruht aktives Zuhören auf der Einhaltung von fünf Schlüsselkonzepten:

  1. Der Empfang: Den Anderen akzeptieren können so wie er ist. Eine respektvolle und achtungsvolle Haltung annehmen, um das Vertrauen zu begünstigen und ein wirkliches Interesse ausdrücken zu können. Das heißt, den Anderen als die „wichtigste Person der Welt“ betrachten, ohne Hintergedanken – d.h. ohne etwas zurück zu erwarten.
  2. Darauf zentriert sein, was der Andere durchlebt und nicht darauf, was er sagt: Das heißt, sich dafür zu interessieren, wie der Andere die Dinge in seinem tiefsten Inneren fühlt.
  3. Sich mehr für den Anderen zu interessieren als für das Problem selbst: Nicht das Problem selbst sehen, sondern das Problem aus der Ansicht des Anderen sehen. Wenn man die Arbeitslosigkeit als Beispiel nimmt, so erleben gewisse Personen diese wie einen Misserfolg, andere wie eine Strafe, usw.
  4. Dem Anderen zeigen, dass man ihn respektiert: Das heißt, dem Anderen die Sicherheit geben, dass man seine Art zu leben oder die Dinge zu sehen respektiert, ohne auf seinen Lebensraum zu übergreifen und ohne sich in einen Psychologen zu verwandeln, der in das „Unbewusste“ des Anderen sieht.
  5. Sich als „Spiegel“ verhalten: Es handelt sich darum, nicht zu interpretieren „Ihr Problem besteht darin…“, sondern sich zum Echo dessen zu machen, was die Person fühlt; „Also empfinden Sie stark, dass…“. Die ganze Kunst liegt darin, den Gefühlen, die die Worte des Anderen begleiten, Form zu geben (die Gefühle zu markieren).

Zudem sollten nach Rogers, im Zusammenhang mit dem aktiven Zuhören, die beiden grundlegenden Haltungen der nicht direktiven Gesprächsführung und der Empathie in Betracht gezogen werden:

I. Die nicht direktive Gesprächsführung: Das Wesentliche dieser Annäherung ist, auf den „Anderen“ zentriert zu sein, ohne jedoch Druck auszuüben oder die Haltung des Anderen zu beeinflussen. Nach Rogers (auf dem Gebiet der Unternehmensberatung), soll der „Berater“ nicht beraten oder interpretieren, sondern die Bedingungen dafür schaffen, dass der „Kunde“ seine Probleme selbst regelt. Denn nach ihm besitzt die Person, die Rat sucht, die Lösung für ihre Probleme. Nicht direktiv sein heißt nicht, dass man inaktiv oder nicht involviert sei. Vielmehr muss man mit dem Anderen „fühlen“, denn dies ist wichtiger als eine Idee zu teilen.

II. Die Empathie: Die Empathie ist „die Fähigkeit, sich in die subjektive Welt anderer zu begeben, um sie aus dem Inneren her zu verstehen“. Sie besteht darin, „die innere Welt des Anderen erleben zu wollen, als sei es unsere eigene Welt“. Diese Haltung bedingungsloser Akzeptanz gibt eine Chance, seine Ansicht voll darzulegen. Sie gibt dem Anderen Zeit, sich auszudrücken. Die Positivität dieser Haltung befreit eine Energie, die gut für die zu erledigende Aufgabe eingesetzt werden kann. Die Abwesenheit von gegenseitiger Abwehr erlaubt, der Rede ein Maximum von Aufmerksamkeit zu gewähren, damit sie geteilt und verstanden werden kann.

Der Artikel „Gesprächsführungstechniken: aktives Zuhören und Befragungstechniken“ stellt Ihnen die genauen Etappen dar, die in der praktischen Anwendung der Technik des aktiven Zuhörens folgen.